http://www.tv-nieder-beerbach.de -> Startseite -> Nachrichten -> 07.04.2004 - Bericht: Neubau des Tennishauses

Das neue Tennishaus der Tennis-Gemeinschaft Nieder-Beerbach

Eine kleine Erfolgsgeschichte für unser Dorf

Am Anfang war eine Idee. Diese Idee sah den Ersatz der altehrwürdigen Tennishütte durch einen schönen Neubau vor, aber Neubauten sind doch so teuer, und mit dem Budget der Tennisgemeinschaft allein war das nicht zu machen. Dann sagte die Gemeinde: plant doch bitte mit Toiletten. So etwas drückt die Kosten ja auch nicht gerade. Als dann die ersten Wünsche aufs Papier gebracht worden sind, ermunterten die Stammvereine SKG 1946 e.V. und der TV 1896 e.V. die Führung der Tennis-Gemeinschaft, die Idee doch wirklich und auch zügig umzusetzen. Es hat sich gezeigt, dass alles zusammenpasste, die Idee oder der entwickelte Enthusiasmus, der Wunsch der Gemeinde und die Ermunterung durch die beiden Sportvereine. Auf das Warum will ich später noch eingehen.

Zuerst musste ein Zeitplan her. Na ja, ehrlich gesagt, der sah vor, dass das alte Gebäude mit Beginn der Sommerferien 2000 abgerissen würde, Fundament und Rohbau bis Weihnachten stehen und der Innenausbau bis zum Beginn der Saison 2001 abgeschlossen sein würde. Denkste!! Das war kein Plan sondern ein Wunsch, aber kein umsetzbarer, wie sich erwiesen hat.

Der nächste Schritt bestand in der Konkretisierung der Planung (nicht der Wünsche). Bettina Schwalme sagte uns ihre Hilfe zu, sie wurde Planerin, Antreiberin und Beraterin - kurz: sie übernahm eine der wichtigsten Rollen überhaupt. Nach unseren Ideen (siehe oben) und Wünschen zeichnete sie auf Architektenpapier und baute sie als 1:100 Modell, was die Tennis-Handwerker dann als Zielsetzung in die Hand bekamen.

Baugenehmigung und Finanzierung waren die nächsten Hürden. Vor der Baugenehmigung für das neue Gebäude musste eine Abrissgenehmigung für die alte Hütte eingeholt werden. Die existierte aber gar nicht bei der Behörde, also mussten wir erst eine Baugenehmigung für die alte Hütte erreichen. Ja, der Amtsschimmel wollte das so! Nach einigen Fahrten nach Dieburg war das alles geschafft, und der Abriss der alten Hütte konnte erfolgen. Für alle, die dem alten Gebäude durch dessen Aufbau und Nutzung verbunden sind, möchte ich zum Trost erwähnen, dass mancher morsche Balken dabei zutage trat, und manche Auflage der Dachbalken nur noch wenige Millimeter betragen hatte. Die Hütte hatte ausgedient! Die Finanzierung war einigermaßen gesichert durch die Zusagen der Gemeinde und der Kreises sowie durch einen Kredit durch die Sparkasse und einen tüchtigen Schuss Angespartes.

Noch im Herbst 2000 wurde das Fundament gegossen (Fa. Essinger) und der Holzrahmen aufgestellt (Fa. Steiner). Vor Weihnachten schien die Hälfte bereits geschafft. Dann griffen die Tennis-Handwerker ein: der Trockenbau. Samstag für Samstag wurden die Innenwände gestellt, isoliert und Rigipsplatten angebracht. Und der Sommer verging und der Herbst auch, und schon war unser Bau ein Jahr alt. Zu den Tennis-Trockenbauern kamen die Tennis-Fliesenleger, die Tennis-Installateure, die Tennis-Elektriker, die Tennis-Tapezierer, die Tennis-Maler und noch viele andere mehr, aber alle aus der Tennisgemeinschaft.

Inzwischen hatte die Gemeinde eine neue Wasserleitung zum Gebäude gelegt. Auch der Abwasseranschluss wurde von der Gemeinde eingerichtet; den Rest haben die Tennis-Installateure besorgt.

Zwei Jahre steten Bauens, diverser Schwierigkeiten, denen immer wieder elegante Lösungen folgten, vergingen dank des unermüdlichen Einsatzes der Tennis-Handwerker wie im Fluge. Die Ehefrauen der Tennis-Handwerker wurden ein wenig unruhig, aber ich denke, Ihnen gebührt schließlich doch der Dank der TG für das "Ausleihen" ihrer Männer und ihre Unterstützung bei der Fertigstellung des Baues. Zum Jahreswechsel hatte der große Baukörper des Hauses seine Außenverkleidung, die Toiletten waren fertig und der Aufenthaltsraum erstrahlte frisch tapeziert und gestrichen. Ein Ofen sorgte für Frostfreiheit während der kalten Monate. Und noch was: nach einigen Bemühungen ist es gelungen, eine gebrauchte Markenküche in recht ordentlichem Zustand zu erwerben. Die Tennis-Küchenbauer haben sie an ihrem ursprünglichen Standort ausgebaut und in unseren Küchenraum eingepasst. Damit waren für die Sommersaison 2003 alle wesentlichen Funktionen nutzbar. Das kam den Medenspielern zugute; davon haben die ersten Festveranstaltungen profitiert und natürlich konnten sich alle Tennisspieler über das neue Umfeld freuen. Viel Lob kam auch von den Besuchern und den Zuschauern anlässlich des Medenwettbewerbs.

Die offizielle Einweihung wurde am 7. September mit einem großen Fest gefeiert. Alle Sponsoren waren eingeladen und sie kamen alle. Der Landrat Herr Jakoubek, der Bürgermeister Herr Runtsch, um nur die beiden wesentlichen Unterstützer zu nennen, haben in Ihren Adressen an den Verein den Mut und die konsequente Umsetzung der Planung gelobt. Sie haben besonders hervorgehoben, dass sie die örtlichen Vereine und dort besonders die Jugendarbeit anerkennen und unterstützen wollen. Die TG sei dafür ein anschaulichen Beispiel. Sie haben auch unterstrichen, dass angesichts der Entwicklung der Lage der öffentlichen Kassen wir mit unserem Bauvorhaben in eine günstige Zeit gekommen sind, denn heute wäre dasselbe Maß an Unterstützung nicht mehr möglich. Hier haben Idee, Enthusiasmus und die Möglichkeit breiter Unterstützung seitens Kreis und Gemeinde wunderbar zusammengepasst. Wir wollen hier aber nicht nur der öffentlichen Hand danken sondern auch den privaten Spendern, die auch einen guten Anteil an Unterstützung beigetragen haben. Und natürlich allen Tennis-Handwerkern von 7 bis 70, die ausdauernd angepackt haben.

Und der Ausblick: die Tennis-Handwerker haben noch ein bisschen zu tun, auch wenn inzwischen der Bau vollkommen verkleidet ist; innen gibt es noch genügend zu tun. Bis zum Beginn der nächsten Sommersaison wollen wir mit den restlichen Gewerken im wesentlichen fertig werden. Und dann sind alle Tennisspieler und Zuschauer bei Meden- oder sonstigen Spielen herzlich eingeladen, das verbesserte Angebot auf der Tennisanlage der TG zu nutzen.

Wolfhart Böttcher